Im Südsudan ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung unterernährt und über 70 Prozent der Kinder gehen nicht zur Schule. Brutale Konflikte und Naturkatastrophen lassen das Land nicht zur Ruhe kommen. Viele Jungen und Mädchen reißen von zuhause aus, weil ihre Eltern sie nicht ernähren können. Oder sie fliehen vor häuslicher Gewalt. Andere sind Waisenkinder. Sie haben ihre Eltern im Krieg oder durch vermeidbare Krankheiten verloren.
Eine Oase der Geborgenheit
In Betty Loros Zentrum in Juba finden Straßen- und Waisenkinder ein neues Zuhause. Gemeinsam mit sieben Betreuerinnen und einem Psychologen schafft die Leiterin des Zentrums, die eins selbst Waise war, eine Oase der Geborgenheit. Betty Loro und ihr Team sorgen dafür, dass die Kinder nicht mehr hungern müssen und einen sicheren Schlafplatz haben. Hier können sie lernen, spielen und - wenn sie bereit sind sich zu öffnen - ihre Traumata aufarbeiten.
Die 15-jährige Pasca Alon lebt seit sieben Jahren im Waisenkinderzentrum von Betty Loro, die sie liebevoll nur "Mama Betty" nennt. Pascas Eltern sind gestorben, als das Mädchen noch klein war. Ohne Mama Bettys Einsatz wäre Pasca nicht von ihrem gewalttätigen Onkel entkommen, bei dem sie nach dem Tod ihrer Eltern leben musste. "Mama Betty hat mich befreit", sagt Pasca. Im Zentrum hat das Mädchen eine neue Familie gefunden.