Konflikt im benachbarten Sudan
Die ohnehin angespannte Situation im Südsudan wird durch den Konflikt im benachbarten Sudan zusätzlich verschärft. Beispielsweise werden Nahrungsmittel und andere Güter zu großen Teilen über den Sudan importiert. Dieser Versorgungslinien sind nun gefährdet, es wird allgemein erwartet, dass die Preise für Nahrungsmittel steigen werden. Eine Hiobsbotschaft für das hungergeplagte Land. Zusätzlich überqueren täglich zahlreiche Menschen auf der Suche nach Schutz die Grenze zum Südsudan – viele von ihnen sind „Rückkehrer“, die einst im Sudan vor dem Bürgerkrieg in ihrer Heimat Schutz gesucht hatten. Sie werden nun in ein Land zurückkehren, in dem ihr Leben aufgrund von bewaffneten Konflikten, Hungersnöten und Klimakatastrophen extrem gefährdet ist. Die Caritas und ihre lokalen Partnerorganisationen – wie die von Sister Gracy geführte Mary Help Association – stehen den Menschen verlässlich zur Seite. Auch im Tschad steht die Caritas den Flüchtlingen aus dem Sudan zur Seite. "Wir haben in allen Nachbarländern Partnerorganisationen, die bei Bedarf für Nothilfemaßnahmen in Frage kommen", erklärt Volker Gerdesmeier, Leiter des Referats Afrika bei Caritas international. "Wir werden die weitere Entwicklung genau verfolgen."
"Ich kenne die Menschen hier", sagt Sister Gracy. "Sie sind bereit, ihre Zukunft in die eigene Hand zu nehmen. Aber nach Jahren auf der Flucht brauchen sie eine Starthilfe." Diese Starthilfe möchten wir alle zusammen - Caritas international, Spenderinnen und Spender sowie unsere Partner vor Ort - nun ermöglichen.
Perspektive durch Bildung
Sister Gracy besucht ihre Schule in WauFoto: Philipp Spalek / Caritas international
Bildung für Kinder im Südsudan liegt Sister Gracy besonders am Herzen. Eine erste Schule für 350 Kinder hat sie bereits in der Stadt Wau gegründet. Neben dem Zugang zu Bildung erhalten die Kinder hier auch jeden Tag eine warme Mahlzeit. Nun will Sister Gracy auch auf dem Land Schulen bauen. Bislang fehlen hierfür die Mittel, weshalb es nur behelfsmäßige Unterkünfte für den Schulunterricht gibt. "Die Kinder sitzen auf Holzstämmen oder auf dem Boden, als Dach dienen lediglich ein paar löchrige Planen. Wenn es regnet, sitzen die Kinder knietief im Wasser. Eine Tafel, Schulbänke, Schulmaterial – all das gibt es hier nicht“, berichtet Sister Gracy. Gemeinsam mit ihr haben wir folgenden Plan: Möglichst viele Schulen zu errichten - mit einem stabilen Fundament, einem Dach und ausgestattet mit allen benötigten Materialen. Die Standorte werden dabei so gewählt, dass jedes Kind aus dem Großraum Wau seine Schule zu Fuß erreichen kann.