Wie kann man sich gegen destruktive Naturphänomene und den Klimawandel als Ganzen schützen? Natürlich nur bedingt. Und doch gibt es einige Methoden, die das Leben in besonders unwirtlichen Gegenden wie etwa dem Osten Indonesiens erleichtern.
In Westtimor ist die Landschaft eher karger Natur. Foto: Caritas international / Holger Vieth
Mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes werden kleinbäuerliche Familien auf der Insel Flores und in Westtimor unterstützt, die durch eine Vielzahl von Katastrophen gefährdet sind: Dürren, Überflutungen, Vulkanausbrüche oder Erdbeben treten hier besonders häufig aus. Gerade die Trockenheit hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verschlimmert. Um den Bewohnern dieser Regionen in diesen harten Zeiten eine Perspektive zu ermöglichen, unterstützen sie die lokalen Partner - die Caritas Maumere, PSE Kupang und YMTM - mit verschiedenen Hilfsprojekten.
Mal können sich die Begünstigten über einige Nutztiere wie Ziegen und Hühner freuen, die auch kontinuierlich geimpft werden. Im besonders von der aktuellen Dürre betroffenen Westtimor wurden zudem vier Tiefbrunnen in der Gemeinde Oebelo, für die der Notstand ausgerufen wurde, gebohrt. Mit Hilfe dieses besonders hochwertigen Wassers können zahlreiche Feldfrüchte in der Umgebung angebaut werden. Zudem wurden den Agrarwirten auch Pflanzensetzlinge und Saatgut ausgehändigt, in einem Projektgebiet auch einfaches landwirtschaftliches Gerät.
Dieser Kleinbauer in Flores freut sich über die von der Caritas gestifteten Ziege.Foto: Caritas international / Holger Vieth
In Schulungen lernen die Kleinbauern, mit welchen Methoden sie verschiedene Katastrophen abmildern können und wie sie im Katastrophenfall noch besser mit den Behörden zusammenarbeiten können. Auch werden Workshops veranstaltet, bei denen die Begünstigten lernen, noch produktiver zu werden beim Anbau und parallel Monokulturen zu vermeiden. Diese Schulungen und Workshops sind keine Einbahnstraße. Die Bauern bringen auch ihr eigenes Wissen ein, wie sie dem trockenen Boden in diesen Breiten etwas abringen - und diskutieren die Nachhaltigkeit der Anbautechniken.
Unter Anleitung der Partner werden auch Selbsthilfegruppen und Kooperativen aufgebaut, durch die das Einkommen der Zielbevölkerung erhöht und Schwankungen verringert werden sollen. Insgesamt werden etwa 11.600 Menschen direkt durch die Projekte begünstigt.
Zur Situation
Der Klimawandel stellt Indonesien vor große Herausforderungen. Die Auswirkungen der Wetterphänomene El Niño und La Niña haben sich in den letzten Jahren massiv verschärft. Der Beginn der Regenzeit verzögert sich, die Trockenperioden dauern länger an und die Niederschlagsmengen fallen geringer aus. Die extremen Trockenperioden treffen vor allem die Bauern. Am härtesten sind die Bedingungen in der Provinz Nusa Tenggara Timor (NTT). Etwa 60 Prozent der Haushalte hier leben unterhalb der Armutsgrenze. Ein Großteil der Bevölkerung arbeitet in der Landwirtschaft, und lebt weitgehend nur von dem, was sie selbst erwirtschaftet (Subsistenzwirtschaft). Die Region wird außerdem immer wieder auch von Naturkatastrophen heimgesucht. In der Provinz befinden sich 23 aktive Vulkane.
Januar 2017