Bruchrechnen an der Rage Primary SchoolFoto: PACIDA
Es ist 8:20 Uhr. Adho sitzt mit ihren Mitschüler_innen im Mathematikunterricht der vierten Klasse. Der Lehrer stellt Fragen und Adho streckt motiviert die Hand. In Mathematik zeigt sie vollen Einsatz. "Wir rechnen gerade mit Brüchen", erzählt sie stolz.
Adho ist eines von mehr als 300 Kindern an der Rage Primary School im kenianischen Marsabit County. Fast zwei Drittel ihrer Mitschüler_innen sind Mädchen - eine Entwicklung, die nicht selbstverständlich ist. "Früher haben wir unsere Töchter nicht zur Schule geschickt", sagt Adhos Mutter. "Heute sehen wir: Bildung ist der Schlüssel zur Zukunft unserer Kinder".
Ein Teller voll Hoffnung - wie Bildung Leben verändert
Schulspeisung an der Rage Primary SchoolFoto: PACIDA
Dass Adho und viele andere Kinder im Norden Kenias die Schule besuchen, ist für die meisten Familien ein täglicher Kraftakt, denn die Dürre hat alles verändert: Das Vieh ist verendet, das Einkommen versiegt, und an eine warme Mahlzeit zu Hause ist oft nicht zu denken.
Deshalb ist die Schulspeisung, finanziert durch Caritas international und umgesetzt von der lokalen Partnerorganisation PACIDA, so entscheidend: 140 Gramm Getreide, 40 Gramm Bohnen und 5 Gramm Speiseöl pro Kind und Tag - das ist mehr als eine Mahlzeit. Es ist eine Voraussetzung für Bildung. Es ist ein Teller voll Hoffnung.
Adho teilt ihr Essen mit ihrer kleinen Schwester Sabdio.Foto: PACIDA
Für Adho bedeutet das Schulessen nicht nur Energie für den Unterricht, sondern es ist auch ein Akt der Fürsorge: Einen Teil ihres Essens hebt sie auf, um es abends mit ihrer kleinen Schwester Sabdio zu teilen. Denn zu Hause gibt es oft nichts mehr.
Viele Familien können sich infolge der Dürre nicht einmal mehr das tägliche Essen leisten - an die Bezahlung von Schulgebühren ist oft nicht zu denken. Daher unterstützen wir auch gezielt Kinder aus besonders betroffenen Haushalten, indem auch Schulgebühren übernommen werden. So wird sichergestellt, dass Mädchen und Jungen wie Adho weiterhin zur Schule gehen können - denn Bildung ist ein Schlüssel zur Überwindung von Armut und Hunger.