Die Minderjährigen werden manchmal allein von ihren Familien nach Europa geschickt, manche haben ihre Angehörigen zuvor im Krieg verloren oder auf der Flucht. Die jungen Menschen haben teilweise eine monatelange Flucht hinter sich und brauchen besonderen Schutz. Sie sollen kompetent begleitet werden, Zugang zu Bildung haben, Freizeitangebote nutzen und Integrationsangebote wahrnehmen können. Dafür brauchen sie Schulmaterial, Deutschkurse, Nahverkehrstickets und Dinge des täglichen Bedarfs.
In unseren Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe haben wir über 50 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) aufgenommen.
Die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge brauchen einen Vormund. Die Jugendämter sind schon lange überlastet. Die Aufgaben eines Vormunds sind umfangreich: Sämtliche Aufgaben der elterlichen Sorge müssen übernommen werden. Gesundheitsfragen und Unterbringung sind zu klären, der persönliche Kontakt zu gewährleisten und bei den Flüchtlingen zusätzlich Fragen des Asyl- und Aufenthaltsrechts zu beantworten. Für die Wahrnehmung der Aufgaben sind auch interkulturelle Kompetenzen und Wissen im Umgang mit Traumatisierungen notwendig.
Unser Vormundschaftsverein wirbt Ehrenamtliche an, die als ehrenamtlicher Vormund von den Gerichten bestellt werden und minderjährigen Flüchtlingen zur Seite stehen. Neben der Gewinnung der Ehrenamtlichen gehört auch die Qualifizierung, Beratung und Schulung der Ehrenamtlichen durch Fachkräfte zu den Aufgaben des Vormundschaftsvereins.